Remscheid. Sophie Fouché
arbeitete vier Wochen als Praktikantin in der Kindertagesstätte am
Fürberg. Dass die Einrichtung integrativ ist, machte es für die
17-Jährige manchmal schwieriger. Trotzdem werde sie die Kinder und ihre
Gastfamilie vermissen. Von Anna Mazzalupi
Sophie Fouché mag Deutschland. Und sie mag auch Kinder. Deshalb war das
Stipendium "Job in der Partnerstadt" des Deutsch Französischen
Jugendwerks genau das Richtige für die junge Französin, um an ihren
Deutschkenntnissen zu arbeiten und erste Berufserfahrung zu sammeln.
Denn mithilfe des Städtepartnerschaftsvereins Remscheid-Quimper war sie
vier Wochen als Praktikantin in der integrativen Kindertagesstätte
Fürberg zu Gast.
"Es war schön und eine gute Erfahrung", resümiert die 17-Jährige ihre
Zeit in Remscheid. In der Gruppe 4 malte sie mit den Kindern, war mit
ihnen aktiv auf dem Spielplatz oder unterstütze die Erzieherinnen bei
den verschiedenen Aufgaben. "Mir hat das Arbeiten mit den Kindern gut
gefallen. Die Aktivitäten sind abwechslungsreich", erzählt die
Französin. Im Vergleich zu ihrer Heimat seien die Spielplätze hier
besser.
Am Anfang war es aber sehr schwer für sie, alles zu verstehen oder auf
Deutsch zu antworten. "Die integrativen Kinder sprechen auch oft etwas
undeutlich, was schwerer zu verstehen ist", erklärt Logopädin Linda
Sandt, die allerdings selber Französisch spricht. Wenn es nötig war,
dolmetschte sie.
Der integrative Aspekt sei aber auch gerade ein Vorteil: "Die großen
Kinder waren sehr penetrant und haben es dann immer ausgedrückt wie bei
den kleinen Kindern", erzählt die Gruppenleiterin Julia Dietrich mit
einem Lachen. Im Gegenzug waren die Kids vor allem sehr neugierig auf
die französischen Wörter. "Am ersten Tag wollten sie zum Bespiel
unbedingt wissen, was Wasser auf Französisch heißt und haben immer dort
drauf gezeigt", erzählt die Erzieherin weiter.
Die einfache Wortwahl und die Beharrlichkeit haben Sophie geholfen,
sich in der schwierigen Sprache zurechtzufinden. Philipp Veit vom
Städtepartnerschaftsverein sieht darin den Pluspunkt vom Praktikum in
der Kita: "Hier sind sie gezwungen, Deutsch zu sprechen. Erwachsene
haben oft nicht die Geduld, es noch mal zu erklären und versuchen es
dann mit Englisch. Kinder sind da geduldiger." Mit ihrer Gastfamilie,
mit der sich gut versteht, unterhielt sich Sophie auch ausschließlich
auf Deutsch.
Bei ihrem Besuch hat Fouché versucht, möglichst viel von Kultur und
Land mitzunehmen. Unter anderem war sie im Werkzeug- und Röntgenmuseum,
fuhr nach Wuppertal oder war mit ihrer Gastfamilie zum Klettern in
Leverkusen. Berlin und Leipzig kannte sie bereits von früheren
Besuchen. "Ich mag die Lebensweise in Deutschland. Landschaftlich ist
es schön und die Menschen sind nett", schwärmt sie.
Am Wochenende ging es für sie zurück nach Hause. Sie freue sich,
Familie und Freunde wiederzusehen. Aber sie werde die Kinder und die
Gastfamilie vermissen. Das "Abenteuer Deutschland" würde sie auf jeden
Fall noch mal machen.
Quelle: RP
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